29 September 2010

Dromont Aufbereitung: Nichts für Ungeduldige

Der Namensgeber der Prima Baureihe von Dromont hatte mit Prima sicher nicht die technische Umsetztung einer kompletten Aufbereitung im Sinn. Denn die ist alles Andere als Prima. Sehr aufwendig, sehr umständlich und vor Allem sehr klebrig!
Die Demontage einer Prima hat es schon in sich, besonders wenn die Behälter noch gut gefüllt sind. Ist die Farbe noch einiger Maßen flüssig, und noch nicht zäh, ist Abpumpen ein probates Mittel ansonsten wirds schwierig, brechen doch die Behälter beim Herausheben mit unter wie Glas.
Auch der Ausbau der Filtersieb/Absperrarmatur ist nichts für ungeduldige Leute, denn auch hier reißt der Billig-Kunststoff der Prima-Behälter sehr schnell aus. Da hätte Dromont sicher nicht am Material sparen sollen, will man doch ein hochwertiges Produkt anbieten.
Hat man erstmal die Schlauchverbindungen ab, und das ganze eingesaute Schlauchwirrwar draußen sicher im Müllcontainer verstaut, gibts auch wieder Platz um die Behälter einigermaßen ohne Bruchschäden aus der Maschine zu heben. Die Rührwerke sind schnell ausgebaut, da nur gesteckt, auch hier wieder sehr gagelige, fragwürdige Konstruktion. Dafür gehn aber die Antriebsmotore wieder sehr gut abzubauen, durch Steckverbindungen auch leicht von der Stromversorgung zu trennen.
Die Behälter Reinigung hingegen ist wiederum ein Grauß. Wählt man die falschen Reinigungsmittel oder die falschen Parameter Temperatur, Zeit, Intervall, gibts hinterher auch wieder Stress: Entweder die Dinger sind nicht sauber, oder sie nehmen eine Hornhaut-Umbra- farbenen Grundfarbton an, sodass man die Behälter am liebsten gleich bei den Schläuchen im Container verstauen möchte. Oder, man reinigt zu intensiv, dann erleidet man wiederum unweigerlich den Nachteil, dass die Behälter jetzt schon bei der kleinsten Beanspruchung zerspringen. Hier haben wir die Kompromisslösung gewählt: Sauber mit nicht weiter entfernbaren Kunststoffverfärbungen. Aber, auch hier sind wir durch Erfahrung und viel Probiererei schon besser geworden.
Das weitere Zerlegen der Komponenten bis auf den Rahmen stellt dann wieder kein großartiges Problem mehr dar, hier ist lediglich Fleißarbeit gefragt. Nervig hingegen ist das Zerlegen der Pumpen, ebenso wie deren Zusammenbau, ganz zu schweigen von der Herumtüftelei mit den 3/2 Wegeventilen (wer um himmelswillen denkt sich sowas aus??!!!). Hier brauchts schon richtig viel gedult, besser man hat bei sonen Arbeiten immer eine Art Dalai Lama neben sich sitzen der kurz bevor eins dieser Ventile im Begriff ist Richtung Werkstattwand zu fliegen noch rasch eingreifen kann.
Der Zusammenbau ist im Gesamten dann wieder ein wenig entspannter, leider trifft man häufig die Feststellung: schon soviel Zeit um - und noch soviel Anlagenteile übrig. Egal, nicht nachdenken, weitermontieren. Ein Glück, wir haben gute Lieferanten für eigentlich fast alles, so haben wir massig neue Schläuche vorrätig, selbstverständlich viel bessere als die werkseitig verbauten.
Ein wenig Frickelei gibts immer noch mit dem Ventilkopf , müssen auch da alle alten Schläuche raus, neue rein, und mit Epoxid wieder gut vergossen werden. Und irgendwann sind die Innereien auch wieder alle zusammen und die Maschine kann wiederbelebt werden. - Auch hier mit Strom, wie im richtigen Leben-. Wenn dann das stählerne Herz der Pumpenkreislaufmschinerie wieder zu schlagen beginnt, und nach kleineren Notoperationen auch alle "Blutungen" des zum Test mit Wasser gefüllten Kreislaufs soweit gestillt sind, sollte man auch Feierabend machen um sich zumindest diesen Tag nicht mehr zu versauen.
Denn noch müssen die Gehäuseteile gereinigt werden. Danke auch, wenn ganz viel Paste, vor Allem auch Basis an den unmöglichsten Stellen drauf verteilt ist. Habt Ihr Euch nicht auch schon gefragt, was aus dem Gelben Sack Müll gemacht wird der jede Woche abgeholt wird? Ich vermute alte Joghurtbecher werden geshreddert, schwarz eingefärbt und in Italien zu Gehäuseteilen verpresst. Aber nun sind wir ja Ideenreich und haben uns die Werkstoffeigenschaften *hust* dieses "Materials" zu Nutze gemacht, sodass diese am Ende erstaunlich gut aussehen, verblüffend das Ganze, fast wie neu.
Inzwischen sollte die Anlage wieder entleert sein, zumindest das Testwasser sollte draußen, und nach wie vor alles dicht sein. Nachdem nun der Rezeptur-PC angeschlossen ist und seine Arbeit aufgenommen hat, kann die Anlage wieder mit Pasten befüllt, entlüftet und kalibriert werden.

Am Ende zeigt sich doch, dass die kleinen baulichen Veränderungen, die wir in die Anlage hinein gemogelt haben insgesamt dazu führen, dass die Anlage jetzt viel besser kalibriert werden kann, gibt es doch kaum noch Schwankungen. Getunte Farbmischmaschine, so zu sagen. Und wir haben noch Einiges in Petto zukünftig diese Anlagen noch weiter zu verbessern.
Nach abschließenden Tests, der Gehäusekomplettierung und der Endabnahme gehts auf direktem Wege zur Verpackungsstation.

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